2. Du erforschest Herz und Nieren, siehest mein Verderben schon; du wollst mich ins Innre führen / und vor deinen Richterthron. Allda, Herr, entdecke mir / alles, was nicht ist von dir.
3. Wenn ich andre Menschen finde / wider deinen Willen tun, zeig mir daran meine Sünde! In mir wird ein Gleiches ruhn. Gib, dass ich unnützer Knecht / mich nicht halte für gerecht! 4. „Selbstgerecht“ und „neugeboren“ / ist ein großer Unterschied. Selbstgerechte gehn verloren, haben weder Ruh noch Fried; Neugeborne gehn allein / in das Reich der Himmel ein. 5. Freilich kann’s ein Mensch nicht glauben, wenn er noch vom Lichte fern, wie er Gott will Ehre rauben / und dem Heilande, seinem Herrn, wenn er so als selbstgerecht / gerne selig werden möchte. 6. Laß mich, Herr, dein Licht durchleuchten, so schau ich mich, wie ich bin! Dann lern ich von Herzen beichten, flieh zu deiner Gnade hin; dann leb ich aus deiner Kraft, die den neuen Menschen schafft. Text: Michael Hahn 1758-1819 Weise: Liebe, die du mich zum Bilde, Darmstadt 1698 Diese Seite drucken Fenster schließen |