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Altdorf>>Historischer Dorfrundgang

Altdorf entdeckt seine historischen Winkel

Dorfrundgang mit 22 Stationen

Quelle: 800 Jahre Altdorf (1204 – 2004), Jubiläumsausgabe der Kreiszeitung/Böblinger Bote vom 15. Mai 2004

Autor: Martin Müller

Bild: Ev. Pfarrkirche und Pfarrhaus in Altdorf. Hier und an 20 weiteren Stationen wurden zum 800-jährigen Ortsjubiläum historische Hinweistafeln angebracht. Für ein Foto einer Hinweistafel klicken Sie bitte hier.

Dass Altdorf seine interessanten historischen Ecken hat, ist nicht erst im Jubiläumsjahr ein offenes Geheimnis. Aber seit Mitte Mai (2004) hat Altdorf seinen historischen Dorf-Rundgang. An 22 Stationen machen erklärende Hinweistafeln die Geschichte wieder lebendig. Ein Flyer zeigt die Wegeführung.

Schon gewusst, dass es in Altdorf ein Schlössle gibt? Schon gewusst, dass Altdorf ein waschechtes Krautdorf war?? Schon gewusst, dass erst jetzt, im Zuge der Nachforschungen zum historischen Ortsrundgang, das älteste Haus in Altdorf mit dem Baujahr 1442 entdeckt wurde???

Der Arbeitskreis Altdorfer Heimatgeschichte rund um Arnd Rehn, Uwe Meyerdirks und Rektor Dieter Loch hat sich mit viel Engagement ans Werk gemacht, um den Rundgang rechtzeitig zum Jubiläum und zur Publikation der Ortschronik fertig zu bringen. Dass es bei dem Rundweg darum geht den Altdorfern und ihren Gästen Renommierobjekte, die schönsten Vorzeige-Gebäude und versteckte Sehenswürdigkeiten näher zu bringen, ist nahe liegend. Aber das Konzept reicht weiter, mit dem bloßen historischen „Sightseeing" soll es nicht getan sein. Arnd Rehn formuliert das zentrale Anliegen: „Ohne Kenntnis und Auseinandersetzung mit der Geschichte können wir die Gegenwart und auch die Zukunft nicht richtig gestalten. Und das fängt schon im Kleinen an, hier vor Ort", so der Vereinsvorsitzende. Vor diesem Ansatz ist es nicht verwunderlich, dass auch auf ein Altdorf hingewiesen wird, das es nicht mehr gibt, auf ein durch die schwere Bombennacht vom Oktober 1943 ausradiertes, verschüttetes und zwischenzeitlich wieder überbautes Altdorf. Deswegen wird beim Ortsrundgang auch die Gedenktafel für „die Bombennacht angesteuert. Deswegen werden Tafeln zu Gebäuden aufgestellt, die es nicht mehr gibt. Und auch der Nanteuiller Platz, so benannt nach der Partnerschaft mit Nanteuil-le-Hadouin bei Paris, wurde, wie Arnd Rehn sagt, „als ein Zeichen der Versöhnung" in den historischen Lehrpfad aufgenommen.

Bild: Altdorfer Ortszentrum mit Rathaus und altem Schulhaus

Mehr als ein bloßes „Sightseeing“
Wer sich auf den Weg macht, sollte eine, besser zwei Stunden erübrigen, denn ausgehend vom Rathausplatz sind rund zweieinhalb Kilometer unter Schusters Rappen zu nehmen. Am besten ist es, gleich die Altdorfer Ortschronik mit auf den Weg zu nehmen. Denn auf den erklärenden Tafeln finden sich nur die wesentlichen Daten in aller Kürze. Ausführlich auf die historischen Kontexte eingegangen wird im Essay „ Rundgang durch Altdorf", den der Altdorfer Historiker Uwe Meyerdirks eigens für die Ortschronik und den Rundgang geschrieben hat.

Mit freundlicher Genehmigung der Kreiszeitung / Böblinger Bote

Die zum 800-jährigen Jubiläum von Prof. Sönke Lorenz herausgegeben Ortschronik „Altdorf im Schönbuch - Von der Klosterherrschaft zur Bürgergemeinde“ erschien 2004 im Markstein-Verlag Filderstadt [Schriftenreihe „Gemeinde im Wandel“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen, 16]. Das Buch hat 272 Seiten und kostet 33,00 Euro. ISBN 3-935129-15-7.

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