Inflation konkret Die gesamten Kriegsschulden des Deutschen Reichs in Höhe von 154 Milliarden Mark hatten am 15.November 1923 noch einen Wert von 15,4 PfennigAutor: Dr. Michael Geyer Die Wertentwicklung eines Sparguthabens von 50 000Mark zwischen 1914 – 1923 1914 = 50 000.- / 1918 = 24 00.- / 1920 = 5000.- / 1921 = 3000.- / 1922 = 500.- / Januar 1923 = 400.- / Dezember 1923 = 0,0005 Pfennig (sic!) Die Mark 1919 – 1923 Für eine Goldmark von 1914 bekommt man in Mark: Dezember 1919 = 10.- / 31 Oktober 1922 = 1000.- / Ruhrkampf und passiver Widerstand 11.Januar 1923 bis 26. September 1923 20.Juli 1923 = 100 000.- / 16. August 1923 = 1 Million / 2.Oktober 1923 = 100 Millionen / 15.Oktober 1923 = 1 Milliarde / 19.Oktober 1923 = 10 Milliarden / 15.November 1923 = 1 Billion / 16.November 1923 Einführung der Rentenmark (RM) 1 Rentenmark = 1 Billion Die Dollarnotierung 1914 - 1923 Juli 1914 = 4,20 / Januar 1919 8.90 / Juli 1919 = 14.- / Januar 1920 = 64.80 / Juli 1920 = 39.50 / Januar 1921 = 64.90 / Juli 1921 = 76.70 / Januar 1922 = 191.80 / Juli 1922 = 493.20 / Januar 1923 = 17972.- / Juli 1923 = 353 413.- / August 1923 = 4 620 455.- / September 1923 = 98 860 000.-/ Oktober 1923 = 25 260 208 000.- / 15.November 1923 = 4 200 000 000 000.- / 16. 1 kg Brot kostet zwischen Dezember 1919 und Januar 1924 in Mark: Dezember 1919 = 0.80 / Dezember 1920 = 2.37 / Dezember 1921 = 3.90 / Dezember 1922 = 163.15 / Januar 1923 = 250.- / April 1923 = 474.- / Juni 1923 = 2500.- / Juli 1923 = 3 465.- / August 1923 = 69 000.- / September 1923 = 1 512 000.- / Oktober 1923 = 1 743 000 000.- / November 1923 = 201 000 000 000.- / Dezember 1923 = 399 000 000 000.- / Januar 1924 -.30 / Preise in Berlin am 9. / 10. Juni 1923 1 Pfund Rindfleisch kostet zwischen 8 500 und 12 000 Mark / 1 Pfund Kartoffeln kostet zwischen 112 und 130 Mark / 1 Pfund Kaffee kostet zwischen 26 000 und 36 000 Mark / 1 Pfund Zucker kostet zwischen 1 400 und 1 550 Mark / 1 Pfund Mehl kostet zwischen 1 900 und 2 600 Mark / 1 Ei kostet zwischen 800 und 810 Mark / 1 Brot kostet 2 500.- / eine Straßenbahnfahrt kostet 600.- / Erläuterungen: P.M. = Papiermark; R.M. = Rentenmark Varia aus Renningen und Malmsheim 1923 Am 3.August 1923 kostet 1 Pfund Butter 112 000 Mark, ein Kilo Roggenbrot 42 000 Mark und 100 Gramm Backsteinkäs 16 000 Mark; eine Woche danach das Dreifache. Die Gebühr für den Totengräber bei einer Erwachsenenbestattung kostet in Renningen im Februar 1921 24.- , im Januar 1923 1000Mark, im Juli 1923 60 000 Mark und am 31.August 1923 5 Liter Milch. Gebersheimer Stundenlöhne für Taglöhner 1920 – 1924 Erhöhung der Stundenlöhne ab dem 1.Jänner 1920 1.50 Mark, ab 15.Juni 1922 8.- Mark, ab 01.Juli 1922 12.-Mark, ab 01.Dezember 1922 120.-Mark, ab 01.April 1923 700.-Mark, ab 01.Juli 1923 4000.- Mark, ab 1.Oktober 1923 1,5 Millionen Mark, ab 18.Oktober 1923 schon 30 Millionen Mark, ab 8.November 1923 zehn Milliarden Mark und ab dem 12.Jänner 1924 nur noch 20 Pfennig Leonberg: die Besoldung eines Hauptlehrers in der Ortsgruppe C, Anfangsstufe VIIIa Zwischen April 1920 und März 1921 ein Monatsgehalt von 987,75 Mark auf 1120 Mark steigend, von April 1921 bis März 1922 stieg das Gehalt von 1276,25 auf 2386,66 Mark. Im April 1922 waren es schon 3632,50 Mark und im Februar 1923 bereits 280836.-Mark. Im Oktober 1923 bekam man 46 250 000 .-Mark. Im November 1923 waren es schon ganze 32 000 000 000.- Mark und im Dezember 1923 44 000 000 000.-Mark.Im Januar 1924 sind dies 142,21 Rentenmark und im Februar 1925 274.20 Reichsmark. Vermischtes In Gebersheim darf man seit 1919 unentgeldlich im Wald Stumpen ausgraben und auf Antrag des Arbeitervereins wird ab 1920 ein monatlicher Leseholztag im Gebersheimer Wald eingeführt. Schon ab 1920 kümmert sich die Gemeinde Gebersheim der steigenden Zahl der Erwerbslosen. Viele Personen werden mit dem Umgraben von Baumscheiben an den gemeindeeigenen (Most)Obstbäumen, mit Drainagearbeiten, bei Holzhauerarbeiten im Gemeindewald und bei der Neuanlage des Gemeindesteinbruchs beschäftigt. Die gemeindeeigenen (Most)Obstbäume waren numeriert;der sich noch auf den Bäumen befindende Ertrag konnte ersteigert werden. Aus dem Obst wurden Most oder Schnitz (für Schnitzbrot) gemacht oder zum späteren Verzehr eingelagert. Für unseren Raum gilt dies für alle Dörfer dieser Zeit. Die Stadt Leonberg kauft 1920 Gefrierfleisch auf, das in der Gefrierhalle von Eßlingen(!) lagert.Ab 1.Februar wird das Gefrierfleisch zum Preis von 9.-Mark pro Pfund in der Freibank verkauft. Zur gleichen Zeit kostet ein Pfund frisches Rindfleisch 13,25 beim Metzger. Mitte Februar 1921 senkte der Gemeinderat den Preis für Gefrierfleisch auf 8.-Mark pro Pfund. Im April 1921 wird der Preis , der mittlerweil bei 7.-Mark pro Pfund liegt, auf sechs Mark festgelegt. Im November 1921 befinden sich immer noch 102 Rinderviertel in der Eßlinger Gefrierhalle. Die Leonberger scheinen dieses Gefrierrindfleisch, das, weiß Gott wie lange schon, in Eßlingen liegt, überhaupt nicht zu mögen, weswegen das restliche, in Eßlingen lagernde Fleisch zum Preis von 6,50 pro Pfund nach Köln verkauft wird. Vielleicht ist dort die Not noch größer und die Leute sind deswegen weniger schleckig. Die nachfolgenden Anzeigen stammen aus dem Leonberger Tagblatt - mit freundlicher Genehmigung der Leonberger Kreiszeitung (LKZ) 25. 08. 1923 14. 09. 1923 07. 11. 1923 20. 11. 1923 28. 11. 1923 28. 11. 1923 29. 11. 1923 01. 12. 1923 07. 12. 1923 11. 12. 1923 19. 12. 1923 21. 12. 1923 Diese Seite drucken Fenster schließen |