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Böblingen/Sindelfingen>>Persönlichkeiten>>Albert Schott
Als Vertreter des Bezirks Böblingen in der Paulskirche und im Landtag

Christian Friedrich Albert Schott (1782 – 1861)

Quelle: Böblingen – Geschichte in Gestalten. Von den Anfängen bis zum Ende der Ära Brumme, Ameles Verlag, Böblingen 2003, S. 183

Autor: Erich Kläger
Christian Friedrich Albert Schott

Bild: Christian Friedrich Albert Schott (1782-1861). (Aus: F. Heimberger, C.F.A.Schott, in. Sindelfinger JB 1973, S. 213)

Als es das Ehrenbürgerrecht im späteren Verständnis noch nicht gab, erteilte die Stadt Böblingen ihm, dem Stuttgarter und gebürtigen Sindelfinger, aber auch seiner Frau samt Kindern das Bürgerrecht mit wichtigem Zusatz: steuerfrei ! Und das, obwohl keine lokalen Verdienste im Vordergrund standen wie später bei Otto Elben, dem Vorkämpfer der Eisenbahnlinie über Böblingen (Gäubahn). Die Ehrung galt einem Politiker, der sich 1819 um die eben verabschiedete Verfassung verdient gemacht hatte. Schott sollte damals noch drei Jahrzehnte einer aktiven Laufbahn vor sich haben.

Albert Schott war der Sohn des Sindelfinger Oberamtsmanns; er besuchte die Klosterschule Bebenhausen, deren Abschluss normalerweise auf das Tübinger Stift führte; Schott aber studierte an der Universität mit dem Ziel, die diplomatische Laufbahn einzuschlagen, was er später aufgab. Er wurde Rechtsanwalt in Stuttgart und „Landespolitiker“ mit höheren Ambitionen. Als einer der letzten wurde Schott 1805 noch zum kaiserlichen Notar bestellt. Erste Verdienste erwarb er sich als Landkommisär beim Durchmarsch der Franzosen. Der Stände-Versammlung diente er, bevor er deren Mitglied wurde, als Vertreter des Böblinger Bezirks im Jahre 1819.1*

Aber Albert Schott war kein „Nur-Politiker“, er war vielmehr ein vielseitiger Schöngeist: Zum Vorsitz im Griechenverein kam die hellenische Staatsbürgerschaft. Er war Mitglied der archäologischen Gesellschaft zu Athen und als Schwabe, natürlich: Schiller-Verehrer, der beim ersten Schillerfest die Rede hielt. Dazu passt, dass er Mitbegründer des Stuttgarter Liederkranzes und dessen Vorsitzender war. Fürwahr ein Mann, der unser dankbares Gedenken verdient!

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Schott war ein erklärter „Linker“, wenngleich er die Republik ablehnte, weil er dadurch Bürgerkrieg und Anarchie heraufziehen sah.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Anlagen:
Urkunde zur Verleihung des Böblinger Stadtbürgerrechts an Christian Friedrich Albert Schott

Zu diesem Thema siehe auch den zeitreise-bb-Artikel:
„Böblingen 1848: Die Faust blieb in der Tasche“
und den kurzen Artikel über Schott in Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Schott

Literaturhinweis:
Eine ausführliche Würdigung von Leben und Leistungen Christian Friedrich Albert Schotts verfasste der ehemalige Böblinger Kreishistoriker Fritz Heimberger:
Fritz Heimberger, Christian Friedrich Albert Schott (1782-1861), in: Altsindelfinger Lebensbilder“, Sindelfinger Jahrbuch 1973, S. 200-218.

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