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" ... fleißig, sparsam, friedliebend und kirchlich gesinnt" Affstätt in der Herrenberger Oberamtsbeschreibung von 1855 Quelle: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Herausgegeben von dem königlichen statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart 1855 | ||||
Bild: Alte Postkartenkomposition aus Affstätt mit der Gruppe Rathaus und der später abgebrochenen Kirche und einer Partie beim Schulhaus, das 1877/78 an der Straße nach Kuppingen entstand. (Aus: Herrenberg - Stadt und Amt in alten Ansichtskarten, hrsg. von T. Schmolz und R. Janssen, Herrenberg 1988) - klicken Sie in das Bild, um es zu vergrößern Affstätt Gemeinde III. Klasse, Dorf mit 378 Einw., worunter 1 Kath. -Evangel. Pfarrfilial von Kuppingen; die Kathol. sind nach Altingen eingepfarrt.Der kleine, freundliche, zum Gäu gehörige Ort, von dem man eine sehr anziehende Aussicht über das Gäu und an die Alp genießt, liegt ¼ Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt (Herrenberg) ... . Die ländlichen Häuser sind meist ansehnlich und die Ortsstraßen, von denen nur die Hauptstraße gekandelt ist, ziemlich gut gehalten. In der Mitte des Dorfes steht das einfache, styllos gehaltene Kirchlein zur heil. Catharina1* ... . Der Begräbnisplatz wurde im Jahr 1840 außerhalb des Orts gegen Nufringen angelegt; früher mussten die Todten nach Kuppingen gebracht werden. Das zunächst zur Kirche stehende Rathaus wurde 1760 erbaut, es enthält zugleich die Schule, wurde 1814 auch zur Wohnung des an derselben angestellten Lehrers eingerichtet ... Ein Gemeindewaschhaus besteht seit 1767 und ein Gemeindebackhaus ist neuerdings errichtet worden; die 1745 erbaute Zehntscheuer ging 1851 von der Hofdomänenkammer in Privatbesitz über. Der Ort hat keinen laufenden Brunnen, dagegen 12 Pump- und Ziehbrunnen, von denen mehrere im Jahr 1822 errichtet wurden, so dass seit dieser Zeit kein Mangel an Wasser mehr entsteht... Der Boden ist im Allgemeinen fruchtbar, besonders in Richtung gegen Herrenberg. ... Die Luft ist rein und gesund, daher auch selten epidemische Krankheiten vorkommen... Die Einwohner, ein kräftiger, wohlgewachsener Menschenschlag, sind im Allgemeinen sehr fleißig, sparsam, friedliebend und kirchlich gesinnt; die Vermögensumstände derselben gehören zu den besseren. Der begütertste Bürger besitzt etwa 50 Morgen2* Feld. Die Haupterwerbsquellen bestehen auch hier, wie im Mutterort Kuppingen, in Feldbau und Viehzucht... Weinbau wurde früher an den Abhängen des Röthelbergs und des Fichtenbergs betrieben ... . Die Obstzucht ist nicht unbedeutend, obwohl das Obst nicht gerne gedeiht; man pflanzt nur Mostsorten und etwas Zwetschgen... Außer den nöthigsten Handwerkern befinden sich im Ort ein Schildwirth und ein Krämer... Auf dem Affstätter Feld wurde den 15. Oct. 1693 Herzog Johann Friedrich von Württemberg, Sohn Herzog Eberhards III., Obrister über ein schwäbisches Dragonerregiment, im Duell mit dem österreichischen General Palfy, erst 23jährig, erschossen.
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Der Text wurde gekürzt Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen Im Jahre 1820 wurde auf Dekret des württembergischen Königs Wilhelm I das "königliche statistisch-topographische Bureau" in Stuttgart gegründet. Zwischen 1824 und 1886 wurden dort genaue Beschreibungen aller 64 württembergischen Verwaltungsbezirke und ihrer Gemeinden erarbeitet. Als 34. Band erschien im Jahre 1855 die Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Die Oberamtsbeschreibungen sind eine interessante und unverzichtbare Quelle zur württembergischen Landeskunde und werden als Reprint immer wieder aufgelegt. Mit freundlicher Genehmigung des Bissinger-Verlags Magstadt Diese Seite drucken |
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