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Eine Geschichte über die Streitigkeiten zwischen dem Kuppinger Ortsadel und den Tübinger Pfalzgrafen im Hohen Mittelalter Die Hemmlingsfehde Quelle: Der Häseltrog - Sagen und Geschichten aus Schönbuch und Gäu. Bearbeitet von Eberhard Benz, Böblingen 1950, (Veröffentlichungen des Heimatgeschichtsvereins für Schönbuch und Gäu e.V. - Bd. 1) | ||||||||||
Bild: Wappensiegel Werner von Kuppingens (49x39 mm). Das schildförmige Siegel zeigt in der heraldisch rechten (vom Betrachter aus linken) Hälfte ein steigendes Wappentier, das in der Regel als "Bracke" (Jagdhund) identifiziert wird. Es ist das älteste datierte Wappensiegel aus dem Kuppinger Geschlecht und hängt an der Urkunde vom 5. Juni 1306, welche, die für die "Hemmlinge" wenig erfreulichen Bedingungen für den Friedensschluss mit den Tübinger Pfalzgrafen verbrieft. (Aus: Albert A. Fischer: "Siegel und Wappen aus der Geschichte Kuppingens". In: 1000 Jahre Kuppingen - Festschrift zur Tausendjahrfeier, hrsg. vom Heimatgeschichtsverein für Schönbuch und Gäu, Kuppingen 1961, (Veröffentlichungen des Heimatgeschichtsvereins für Schönbuch und Gäu e.V., Bd. 7) - klicken Sie in das Bild, um es zu vergrößern Zu Kuppingen im Gäu lebte in alten Zeiten das Rittergeschlecht der Hemmlinge; mehrere Glieder dieser Familie nannten sich auch "Freie von Kuppingen". Ihr Wappen zeigte im rechten Feld einen Bracken1* auf den Hinterfüßen stehend. Die Hemmlinge waren Dorfherren zu Kuppingen und hatten die Vogtei mit den Rechten in Zwingen und Bännen, über Weide und Wald und was dazu gehört.Wie das Wappen kund tat, waren sie streitbare Männer, die sich auf die Hinterfüße stellten wenn's nottat. Einmal ist es nun vorgekommen, dass einer der Sippe, Ritter Trutwin der Hemmling, ein treuer Waffengenosse Markgraf Rudolfs von Baden, etlich Spänne mit seinem Landesherren, dem Pfalzgrafen Rudolf dem Scherer von Tübingen, auf Schloss Herrenberg2* auszufechten hatte. Der Kuppinger, seinem Wahlspruch: "Schlag zu, wann's braucht!" getreu, kundschaftete aus, wo und wann er den Pfalzgrafen stellen konnte. Der hatte ja Burgen und Meierhöfe und Schupflehen3* landauf und landab; so auch zu Malmsheim im Würmgau drüben. Dort überfiel der Kuppinger den Pfalzgrafen auf offenem Feld und verwundete ihn schwer.4* Aus dieser bösen Tat erwuchs die Hemmlingsfehde, in der bald der Hemmlinge ganze Sippe durch Jahr und Tag gegen den Pfalzgrafen vereinigt war. Die Kuppinger boten dem Pfalzgrafen in ihrer Feste neben der wehrhaften Kirche harten Trutz, taten ihm Abbruch, wo immer sie konnten, und hielten sich so wacker, dass im Volksmund der Spruch aufkam:
"Auf Kuppinger Hengst
So zog sich die Fehde achtzehn Jahre hin, und es floss viel Blut auf beiden Seiten. Aber endlich ging den Hemmlingen doch der Schnaufer aus, denn des Pfalzgrafen Macht war ihnen überlegen. Namentlich der alte Oheim Kraft Grosbrot der Hemmling, welcher Kirchherr zu Kuppingen und den Sindelfinger Stiftsherren befreundet war, vermittelte eine friedliche Richtung oder Einung mit der Gegenseite. Aber auch der Pfalzgraf war der alten Händel vor den Toren seiner Burg Herrenberg müde, und so kam um die Johanniszeit des Jahres 1306 ein Vergleich zustand. Es ward ein Richtungsbrief aufgesetzt und feierlich beschworen.
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Mit freundlicher Genehmigung des Heimatgeschichtsvereins für Schönbuch und Gäu e. V.
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