Die östliche Seite des kleineren Steins zeigt uns
keines der typischen "Fleckenzeichen", die ja
meist Symbole zeigen, die an Feld- und Wald-wirtschaft erinnern: Steinenbronn mit seinem
Doppelhaken, Leinfelden mit dem Hufeisen usw.
Hier sehen wir einen Wappenschild. Er erzählt
uns von der früheren Bedeutung der Mühlen:
Da gehörten alle Mühlen der jeweiligen Herr-schaft , die sie meist verpachtete; so galt das
Territorium, das zu einer Mühle gehörte, oft als
Markung mit einer gewissen Selbstständigkeit.
Und also wurde sie von einem selbstbewussten
Mühlenbesitzer auch versteint.
Viele der Mühlen im Reichenbacher Tal - also
dem heute so genannten Siebenmühlental -
waren sehr profitabel und wurden im 17. und 18.
Jahrhundert zu regelrechten Anlageobjekten.
Um das Jahr 1600 kauft z.B. der herzogliche
Oberrat Johann Kielmann von Kielmannseck
die Schlösslesmühle - und ließ sie versteinen .
Hier links nun finden wir seinen Schild mit drei
miteinander verbundenen Buchstaben. Wir
vermuten, dass sie "Herrschaftliche Mühle
Kielmannseck" bedeuten.
Johann Kielmann von Kielmannseck
(1568 - 1633): Herzoglich Württem-bergischer Oberrat, später Geheimer
Rat. Er baute die Mühle zu einem
"Schlössle" aus.
Besitzer der Schlösslesmühle (u.a.):
1600
1688
1703
1715
Besitzer der Kochenmühle (u.a.):
1597
1621
1641
1671
Johann Kielmann von
Kielmannseck
Georg Friedrich Schertlin von
Burtenbach, Hofmeister und
Ritterschaftsdirektor
Christina Dorothea von Boine-burg (geb. von Burtenbach)
Michael Graß, Jura-Professor
in Tübingen
Johann Schindelin, Vogt in
Stuttgart
Ludwig von Janowitz, Kirch-
heimer Obervogt
Friedrich Ludwig von Janowitz,
Obervogt in Brackenheim
Anna Kunigunda von Menges,
verheiratet mit Adam Friedrich
Thumb von Neuenburg
Grenzsteine erzählen Geschichte: Die Steinenbronner Mühlennachbarn