Den Westrand der Markung Steinenbronn bilden über viele Kilometer der Sulzbach
und dann die Aich, die nach Waldenbuch fließt. Am Zusammenfluss dieser beiden
Flüsschen liegt die Rauhmühle (Bild oben), deren ganzes Territorium einst dem
Kloster Bebenhausen gehörte. Noch heute bildet dieser Komplex - der nach
Kriegszerstörungen neu aufgebaut wurde - als Nachbar Steinenbronns eine
Exklave von Weil im Schönbuch, das ein wichtiger Besitz des Klosters war.
Ab 1648 betrieb der Steinenbronner Müller Konrad Wolff diese Mühle.
Von hier
ausgehend entwickelte sich ein eindrucksvolles "Mühlenimperium" im Südosteck
des Kreises Böblingen. Dies kann hier nur in Kurzfassung dargestellt werden.
Das Gebiet der beiden Rauhmühlen - früher die "Rauenau"
genannt - stellte
auch eine eigene Weilemer Untermarkung dar und wurde deshalb mit
Grenzsteinen versehen.
Das "Wolffsche Mühlenimperium" (Auszug)
- Konrad Wolff, Steinenbronn, pachtet 1648 die
Rauhmühle
- sein Sohn Konrad betreibt diese Mühle weiter
- dessen Sohn Konrad kauft 1695 die Schlechten-
mühle, erbaut 1709 die Seebrückenmühle
- dessen Bruder erbaut 1707 die Walzenmühle
- Konrads Sohn Konrad betreibt die Rauhmühle,
erbaut direkt daneben die Untere Rauhmühle
- dessen Bruder betreibt die Schlechtenmühle
- Konrads Enkel Jacob besitzt mit seinem Bruder
Ludwig zusammen die Wolfenmühle (Schönaich)
- Jacobs Enkel Johannes ist seit 1900 Müller auf der
Seebrückenmühle
- sein Sohn Johannes ist seit 1906 Besitzer der
Schlechtenmühle
- dessen Sohn betreibt diese Mühle bis zur Einstellung
des Mühlenbetriebs 1993
Mitglieder dieser Familie waren auch Müller in
Musberg, Weil im Schönbuch, Harthausen und
Plattenhardt.
(verkürzt übernommen aus:"Siebenmühlental",
Filderstädter Schriftenreihe Band 17)
Am Südrand der "RauenAu-Markung" steht dieser
Stein des 19. Jahrhunderts - an der damals erweiter-ten Grenze des Mühlenareals. Auch die Rauhmühlen
bekamen Staatswald überschrieben, um sie für den
Verlust der Nutzungsrechte im Schönbuch zu ent-schädigen.
Noch immer sind die ehemaligen Mühlen
Nachbarn der Gemeinde Steinenbronn.
Grenzsteine erzählen Geschichte: Die Steinenbronner Mühlennachbarn