Grenzsteine erzählen Geschichte: Die Merklinger Jagdsteine
Diese Seite unseres Grenzsteins
weist auf die Familie der
Freiherren von Gemmingen
hin. Diese uralte
Reichsritterfamilie hatte sich
in Heimsheim und dem Gebiet
nordwestlich davon ein stabiles
Herrschaftsgebiet aufgebaut.
Nach dem Namen dieses
Gebiets, dem sogenannten
"Hagenschieß", wurde diese
Linie Gemmingen-Hagenschieß
genannt - später Gemmingen-Steinegg. Im Volksmund wurde
dieses Gebiet das "Biet"
genannt. Klicken Sie für das
Wappen der Gemmingen.
Kümmern wir uns kurz um Heimsheim:
Das viel umkämpfte Heimsheim war die
„Gelenkstelle“ zwischen den sich
entwickelnden „Großmächten“ Würt-temberg und Baden. Bis ins 14. und 15.
Jahrhundert hinein war dieses
„Adelsnest“ im Besitz von Familien des
niederen Adels – etwa den Stein von
Steinegg, den Gültlingen, den Schma-lenstein u.a. Dieser niedere Adel hat
dann auch die Jagdrechte um Heims-heim herum ausgeübt. Die Besitzver-hältnisse waren dabei äußerst kom-pliziert. Schritt um Schritt geraten
solche Besitzanteile – und damit auch
die Jagdrechte - aber in die Hände des
höheren Adels - zuerst der Gemmingen,
dann der Württemberger.
Die Hirschstange auf dieser Seite
des Steins weist darauf hin, dass
das Territorium nördlich der Jagd-grenze zwar Jagdgebiet der Gem-mingen, aber gleichzeitig der
Württemberger war. Die Buch-staben "Mi" verweisen also auf
das sog. "Mitjagen"-Recht.
Das Bild rechts oben zeigt das schön im Heckengäu
gelegene Heimsheim, rechts unten das berühmte
Schleglerschloss und das barocke Grävenitz´sche
Schloss - die Gebäude zeigen, dass Heimsheim eine
regelrechte kleine Residenzstadt gewesen ist.
Klicken Sie nun für die Darstellung der erwähnten
Besitzentwicklung im "Biet".