Der Weg, der hier südwestlich von Hausen auf
die Senke zwischen der Münklinger Höhe
Kuppelzen (links hinten) und dem Büchelberg
(rechts) zuläuft, verläuft genau auf der alten
Jagdgrenze. Im Hintergrund biegt der Grenz-verlauf ab, auf den Büchelberg zu, überschreitet
dabei den württembergisch-badischen
"Landgraben", der noch heute genau vor dem
Büchelberg verläuft.
Links ist der Verlauf der Jagdgrenze zu erken-nen, die aus dem Merklinger Wald von Osten auf
Hausen zulief.
Grenzsteine erzählen Geschichte: Die Merklinger Jagdsteine
Was ist von der Jagdgrenze heute noch zu sehen?
Fassen wir zusammen:
Die Jagdsteine Nr. 2 und 11 - der eine im sogenannten
"Tiefental" an der Merklinger/Malmsheimer Grenze,
der andere im Merklinger Wald "Lettenhau" - erzählen
von der Zeit der feudalen Herrschaften. Hier über-schnitten sich die Jagdrechte der Württemberger mit
denen der Freiherren von Gemmingen. Durch die
Tatsache, dass mit dem Jagdrecht auch vielfältige
Frondienste für die Bevölkerung verbunden waren,
waren die Jagdgrenzsteine ein dauerndes Ärgernis. Die
Dokumente erzählen vom häufigen Umwerfen der Steine
- hauptsächlich wohl durch die Merklinger. Deshalb
fanden bei ihnen immer wieder Untersuchungen statt.
Die Gemmingen, deren Gebiet 1803 ins Großherzogtum
Baden eingegliedert worden war - verkauften ihr
Jagdrecht 1842 an das Königreich Württemberg. Der
damalige König Wilhelm I. war - anders als sein Vater -
kein Jagdnarr. Auch deshalb wurde das herrschaftliche
Jagdrecht 1850 - kurz nach den Ereignissen der 48er-Revolution - endgültig abgeschafft: Jagen durfte jetzt
nur noch der, dem der Wald gehörte.
Dass trotz der Geschehnisse von den etwa 20 Steinen
am Südrand des ehemaligen Gemmingischen Jagd-gebiets zwei noch immer stehen, ist ein kleines Wunder.