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Die Wende in Briefen - Mareike D.

Ein deutsch-deutscher Briefwechsel

Auszug aus dem Brief von Mareike D. (Jahrgang 1944) aus Leipzig vom 28. 11. 1989

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Liebe Conny, lieber Rainer !   Leipzig, 28.11.89
Aus Rundfunk- und Fernsehsendungen wißt Ihr inzwischen, was bei uns los ist.
Zum Alltag gehört am Montag der Demotag. Da Ihr ja Leipzig kennt, kann ich Euch auch die Marschroute schreiben. Nicolaikirche-Karl-Marx-Platz-Hauptpostamt-Hauptbahnhof-Kaufhaus Brühl-Schauspielhaus-Thomaskirche-Neues Rathaus. Die Dauer beträgt ca.3-4 Stunden. Wir sind ja froh, dass sich der Aufwand schon etwas gelohnt hat. Es geht aber weiter, da noch vieles erreicht werden muß. Man kann es kaum glauben, daß die Grenzen offen sind. Viele Umgestaltungen sind im Gange.
Als wir bei Euch waren, hatten wir über den Zerfall der Stadt gesprochen. Es sollen Sofortmaßnahmen getroffen werden für die Sanierung. Bin gespannt, wie sie alles packen wollen, mit diesem großen Arbeitermangel. Es müssen so viele Lücken gestopft werden. Es bricht bald alles zusammen. Der gute Wille ist bei allen da, aber man fragt sich, wo sie zuerst anfangen wollen.
   Eure Leipziger



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