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Zahl und Herkunft der Vertriebenen im Kreis Böblingen Quelle: Die Vertriebenen im Kreis Böblingen – hrsg. vom Bund der Vertriebenen (BdV) – Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände – Kreisverband Böblingen, Redaktion: Dr. Benno Kubin, Röhm Verlag, Sindelfingen 1992Autor: Dr. Benno Kubin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Durch den Zustrom von Vertriebenen aus Ost- und Südost-Europa sowie Flüchtlingen aus der sowjetischen Besatzungszone und aus der DDR erhöhte sich die Zahl der Wohnbevölkerung im Kreis Böblingen nach dem 2. Weltkrieg sprunghaft.
Zahl der Vertriebenen im Kreis Böblingen von 1946 - 1952:
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Bild: Familienfoto vor den „Vertriebenen-Baracken“ auf dem Aidlinger Sonnenberg. (Bild: Archiv der Ostdeutschen Heimatstube Aidlingen) - klicken Sie in das Bild, um es zu vergrößern Der Anteil der Heimatvertriebenen im Landesbezirk Nordwürttemberg betrug im Jahr 1950 20,6 % und im Kreis Böblingen sogar 24,4 % der Gesamtbevölkerung. Im Jahr 1951, als der Zustrom aus den Vertreibungsgebieten zu einem gewissen Abschluss gekommen war, lebten im Kreis Böblingen 23.020 Heimatvertriebene. Von diesen stammten 12.701 Personen aus der Tschechoslowakei (Sudeten- und Karpatendeutsche), 5.923 waren Südostdeutsche (Ungarn- und Jugoslawiendeutsche), 2.334 kamen aus den deutschen Ostgebieten, 764 aus Rumänien und der Rest von 1.298 Personen aus verschiedenen Vertreibungsgebieten – u. a. aus Polen und Russland.Im Jahre 1958, in dem im Kreis Böblingen zum letzten Mal eine Fortschreibung der Zahl der Heimatvertriebenen erfolgte, lebten hier 34.671 Heimatvertriebene. Bei einer Gesamtbevölkerung des Kreises von 123.226 Einwohnern betrug der Anteil der Vertriebenen 28,1 % und war damit der höchste Prozentanteil von Vertriebenen in den Kreisen von Baden-Württemberg (Landesdurchschnitt 17,6 %). Mit den Sowjetzonenflüchtlingen und den Zuwanderern aus der DDR mit rund 7.000 Personen betrug der Anteil der Vertriebenen und Mitteldeutschen in diesem Jahr etwa ein Drittel der Kreisbevölkerung. Landsmannschaftlichen Zugehörigkeit der Vertriebenen:
Nach der Volkszählung von 1961 wohnten im Kreis Böblingen 189.654 Personen, davon 61.439 Vertriebene und Flüchtlinge, somit 32,4 % der Einwohner. Dies war der höchste Prozentssatz von Vertriebenen und Flüchtlingen in den Kreisen des Landes Baden-Württemberg. Der Landesdurchschnitt mit 20,9 % und der Durchschnitt im Regierungspräsidium Nordwürttemberg mit 25,9 % lagen wesentlich darunter. Zuletzt schätzte man die Zahl der Heimatvertriebenen im Kreis auf etwa 25 % und die Zahl der Mitteldeutschen auf 15 % der Bevölkerung, sodass jeder 4. Einwohner Vertriebener und jeder 6. Flüchtling oder Zuwanderer aus der DDR oder ein Nachkomme dieser Personen war. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des BdV-Kreisverband Böblingen.
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