Die Veränderungen des Jungneolithikums (etwa 4300 – 3400 v. Chr.) Die bäuerliche Wirtschaftsweise war in Süddeutschland schon seit ca. 5000 v. Chr. bekannt (seit der sog. „Linearbandkeramik“). Im Gegensatz zu den umherziehenden Jägern und Sammlern der Alt- und Mittelsteinzeit wohnte man ab dem Neolithikum erstmals in Häusern, betrieb Ackerbau und Viehzucht, stellt Keramik her und geschliffene und polierte Werkzeuge aus Stein. Entwickelt wurden Sesshaftigkeit, Ackerbau und Viehzucht bereits ab dem 10. Jahrtausend vor Chr. zwischen Euphrat und Tigris im „fruchtbaren Halbmond“. Von dort gelangten sie nach und nach donauaufwärts. Es sind also material- und gerätekundliche Aspekte, nach denen heute Zeitabschnitte, für die noch keine schriftlichen Berichte vorliegen, benannt werden. – Das bedeutet keine absolute Datierung. In der Arktis, in Patagonien oder auf Neuguinea lebte man z.B. bis in unsere Neuzeit „steinzeitlich“, d.h. ohne Metall. Vom Jungneolithikum sprechen die Archäologen in Süddeutschland etwa von 4300 - 3400 v. Chr. Grund sind Veränderungen, die sich im Fundmaterial abzeichnen:
- kleinräumig fassbare Unterschiede in der Keramik
- nur wenige Tote sind überliefert.
- Die Häuser werden zunehmend leicht und klein („Einfamilienhaus“). Vorher waren Höfe bis zu 30 m Länge üblich. Dörfer aus dichten Hauszeilen werden angelegt, die oft umzäunt sind.
- Der Siedlungsraum wird auf feuchtere Landstriche ausgeweitet. Bisher waren nur fruchtbare Lößgebiete dauerhaft besiedelt. An den Seen rund um die Alpen entstehen die ersten Seeufersiedlungen (Pfahlbauten). Diese Seite drucken Fenster schließen |