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Stadteigene Schafherde betreibt aktive Landschaftspflege Landschaftsschutz im Darmsheimer Löchletal Quelle: Sindelfinger Zeitung vom 4. November 2003Autor: Peter Maier | ||||
Schutzgebiete brauchen Pflege. Deshalb geht man in Sindelfingen besondere Wege. So sorgt zum Beispiel die stadteigene Schafherde im Löchletal in Darmsheim für die gezielte Beweidung der Flächen. Im Rahmen ihrer landschaftspflegerischen Aufgaben pflegt die Stadt Sindelfingen mehrere Schutzgebiete: das Löchletal und den Dagersheimer Berg in Darmsheim, Teile des Fressberges, des Herrenwäldlesberges und das Naturschutzgebiet Hinteres Sommerhofental und andere flächenhafte Naturdenkmale, wie den Steinbruch Burg in Maichingen. Die besondere Lage der Steilhänge und die geologischen Voraussetzungen im Löchletal haben dazu geführt, dass sich durch die Bemühungen des Regiebetriebs Stadtgrün eine sogenannte "halbtrockene Rasengesellschaft" entwickeln konnte. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier zu finden. Aktive Landschaftspflege betreibt die stadteigene Schafherde, die von Stadtgrün zur gezielten Beweidung der Flächen eingesetzt wird. In jüngster Zeit konnte durch Zukauf weiterer Tiere die Heidschnuckenherde verjüngt werden. Die Stadt verweist auf die Erfolge, die sich im Laufe der letzten sieben Jahre durch ihre Maßnahmen hier eingestellt haben. Dazu zählen die Stabilisierung von bedrohten Schmetterlingsarten, wie dem Schlüsselblumenwürfelfalter. Seine Raupen wurden auf der sehr seltenen Bienenragwurz gefunden. Positive Veränderung Die zahlenmäßige Ausbreitung von geschützten Pflanzenarten wie Küchenschelle oder Silberdistel, fällt aufmerksamen Betrachtern auf und trägt so zur positiven Veränderung des Landschaftsbildes bei, welches insbesondere durch die konsequente Freihaltung der Talhänge zum Ausdruck kommt. Zu den 39 Brutvogelarten, die im Löchletal ihren Lebensraum haben, gehören auch der Neuntöter und die Dorngrasmücke. Beide Vogelarten gelten als stark gefährdet. Bei den Amphibien ist hier die Wechselkröte zu nennen und selbst eine ganz seltene Art wie der Kammmolch konnte hier nachgewiesen werden. 47 Laufkäferarten, 19 Heuschreckenarten und 51 Tagfalter und Widderchen gehören zu diesem Lebensraum. ... Insgesamt gibt Sindelfingen rund 100 000 Euro jährlich für die Pflege der Natur- und Landschaftsschutzgebiete aus. Vom Land gibt es als Zuschuss Fördermittel in Höhe von 12 000 Euro. | ||||
Der Text wurde gekürzt Mit freundlicher Genehmigung der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Diese Seite drucken |
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