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Die Frohnmühle in Hausen

Quelle: „Die Würm im - Fluss der Zeit“, CD-ROM, Johannes-Kepler-Gymnasium Weil der Stadt

Autoren: Film-AG des JKG Weil der Stadt

Bild rechts: Historische Aufnahme der Frohnmühle, kurz nach 1900. (Foto im Besitz der Familie Emundts, Weil der Stadt-Hausen)

Zwischen Hausen und Mühlhausen verlief ehemals die Grenze zwischen den Einzelstaaten Baden und Württemberg, heute zwischen den Regierungsbezirken Nordbaden und Nordwürttemberg. Genau an dieser Grenze (für einen Lageplan der Frohnmühle klicken Sie bitte hier) liegt die letzte Mühle in dem von uns betrachteten Abschnitt des Würmtals, die sich Frohnmühle nennt. Früher lag sie teils auf Markung Hausen, teils auf Markung Mühlhausen (Baden), gehörte aber der Gemeinde Heimsheim.

Grenzstein

Bild links: Grenzstein direkt an der Mühle mit württembergischem Wappen (h = Hausen), Rückseite badischer Schild. (Foto: Klaus Philippscheck)

1446 wird sie von Hans von Stadion, Gumpold von Gültlingen und Wendel von Remchingen als Erblehen gegen 31 Malter1* Mühlkorn verliehen. Für den Fall, dass das Dorf Lehningen auch noch "mit der Mahlung" zur Frohnmühle käme, sollte der Betrag auf 45 Malter erhöht werden.

1478 gehörte sie zur einen Hälfte dem Grafen Eberhard, zur anderen dem Grafen Ulrich von Württemberg. Im Jahre 1480 war der damalige Frohnmüller mit Hausen im Streit, weil man ihm eine Allmende für die Weide sperren wollte.

Bis 1574 war der Oberteil des Dorfes Heimsheim an die Mühle gebannt, was bedeutet, dass alles Mahlgut aus diesem Teil Heimsheims in der Frohnmühle und nirgends anders gemahlen werden musste. Ab 1574 war in Heimsheim das Mahlen freigestellt.

Der Müller durfte im Fischwasser bis nach Hausen fischen und erhielt Zimmer- und Brennholz aus den Heimsheimer Wäldern. 1539 wurde sein Brennholz von Heimsheim auf 11 Klafter2* festgesetzt. Im selben Jahr hat der Inhaber der Mühle eine neue Ölmühle und eine Walkmühle in Betrieb genommen.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) wird die Frohnmühle zerstört, noch 1654 liegen ihre Reste unbewohnt da. Im Jahr 1673 wurde sie mit einem Aufwand von 442 f (Gulden)3* von einem Schweizer Zimmermann wieder aufgebaut.

Erst im Jahre 1843 kam die Frohnmühle von der Gemeinde Heimsheim zur Gemeinde Hausen.

Frohnmühle heute

Bild links: Ein Teilstück der restaurierten Mühlengebäude mit der Würm. (Foto: Klaus Philippscheck)

Die Frohnmühle ist nach Aufgabe der Mühlentätigkeit und starkem Verfall durch seine Besitzerfamilie in den letzten Jahrzehnten wieder hervorragend hergerichtet worden.

1

Malter = 1 Scheffel: altes deutsches Hohlmaß, 1 Scheffel = 8 Simri = 177,2 l

2

1 Klafter = 3,386 Raummeter

3

1 Gulden (fl) = 60 Kreuzer (kr). Nach der Währungsumstellung entsprach 1 Gulden ca. 1,71 Mark. Legt man für eine grobe Währungsumrechnung bestimmte aktuelle Lebensmittelpreise zugrunde, dürfte ein Kreuzer etwa den Gegenwert von 0,80 € gehabt haben. Die Guldenwährung im süddeutschen Raum bestand von ca. 1550 – 1875.

Wir danken der Film-AG des Johannes-Kepler-Gymnasiums Weil der Stadt für die Überlassung des Textes und der Familie Emundts, Weil der Stadt - Hausen, für die Überlassung des historischen Fotos.

Quellenanlage:
Abschrift einer Handschrift über die Geschichte der Frohnmühle bis zum Jahr 1784

Mühlen im Kreis Böblingen
Weiteres umfangreiches Material zu den ehemaligen und heutigen Mühlen im Landkreis Böblingen sowie zum Thema Mühlen allgemein finden Sie in zeitreise-bb unter „Mühlen im Kreis Böblingen“.

Die Würm - im Fluss der ZeitHinweisen wollen wir auch auf das eindrucksvolle CD-Projekt des Johannes-Kepler-Gymnasiums Weil der Stadt „Die Würm im Fluss der Zeit“. Sie können durch diesen Link auf die in zeitreise-bb integrierte Internet-Version zugreifen und dort u.a. den Originaltext dieser Seite finden. Die CD-ROM kann im Kreismedienzentrum Böblingen ausgeliehen werden (auch als Klassensatz!).



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