Weil der Stadt>>Johannes Kepler

Der Hexenprozess in Leonberg

Zänkisch war sie schon, die kleine, schmale Katharina Kepler, die sich so gut mit Kräutertränken und -salben auskannte. So passte sie ins Bild, das man sich damals von einer Hexe machte. Und als die Frau des Glasers Reinhold in Leonberg den Vorwurf erhob, die Keplerin habe Vieh behext, einem Vater 2 Kinder getötet, Zauberei und Gotteslästerung betrieben - da unterstützte auch das Gericht diese Vorwürfe. Eilends reiste nun Johannes Kepler aus Linz an, um seiner Mutter zu helfen. Er war ein berühmter Mann, der neben seiner astronomischen Arbeit auch für allerlei Horoskope bezahlt wurde. Vor dem Leonberger Gericht nutzte ihm sein Ruf als Sterndeuter, den er selbst gar nicht gerne mochte. Nach 6 langen Jahren erreichte er endlich die Freilassung seiner 67jährigen Mutter.

Quelle: Kennzeichen BB – Heimatkunde für den Landkreis Böblingen. Verlag Waldemar Lutz, Lörrach und Ernst-Klett-Verlage, Stuttgart 1987, S. 127.


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