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Spuk in Weissach

Sage aus dem Leonberger Raum

Quelle: "Sagen um Leonberg", gesammelt von der Klasse 6b des Kepler-Gymnasiums Leonberg, 1984
Schon hundert Jahre vor der napoleonischen Zeit lagen französische Truppen in Weissach.1* Ein Offizier hat sich in den Wäldern verritten und konnte sich nicht mehr zurechtfinden. Am Schellenberg traf er einen Mann und drei Frauen, die mit einem Fuhrwerk Laub zum Streuen holten. Während der Offizier die Frauen fragte, erschlug ihn der Mann hinterrücks. Die Leiche warfen sie auf den Wagen, bedeckten sie mit dem Laub und fuhren nach Hause. Nachts wurde der Offizier in dem Garten hinter dem Haus verscharrt und anderntags sein Pferd in Pforzheim teuer verkauft.

Seitdem haben Weissacher, die in der Nähe wohnten, in der Adventszeit auf dem Brunnenstock drei altmodisch gekleidete Weiber gesehen, die sich heftig zu streiten schienen. Sobald aber die Nachbarn aus dem Haus traten, waren die Weiber immer spurlos verschwunden. Auch sah man öfter einen Reiter ohne Kopf, besonders in der Nähe des Wechsels, der Wasserscheide. Der Spuk hörte auf, als man bei Bauarbeiten Ecke Mönsheimer Straße/Dobelaufgang ein Skelett fand und christlich beerdigte.

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Den historischen Hintergrund dieser Sage bilden die sog. "Franzoseneinfälle" unter Ludwig XIV. Ende des 17. - Anfang des 18. Jahrhunderts. Weissach und Flacht wurden 1693 von französischen Soldaten geplündert. Die Einwohner hatten jedoch nicht nur unter den Franzosen zu leiden, sondern auch unter den Durchmärschen und Einquartierungen kaiserlicher Reichstruppen.

Wir danken Frau Trude Kühner für die zur Verfügung gestellte Schulbroschüre

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