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Die Karte zeigt die für unseren Raum entscheidende Phase des Bauernkriegs, der mit der völligen Vernichtung der Bauern bei Böblingen durch die Truppen des Schwäbischen Bundes unter Georg Truchseß von Waldburg zu Ende kam. Bild: Der Bauernkrieg im Südwesten. (Karte: Historischer Atlas Baden-Württemberg, Stuttgart 1972-1988, Karte VI, 11) – Für eine Gesamtansicht der Karte klicken Sie bitte in das Bild. Der Marsch der Aufständischen des Herzogtums Württemberg begann zunächst, wie die meisten Züge, ohne bestimmtes Ziel und ohne strategischen Plan, aber er entwickelte sich dann doch zu einem in sich einheitlichen und wirkungsvollen Unternehmen. Der Zug ging vom Berge Wunnenstein aus, auf dem sich am 16. April einige hundert Widerständler aus dem Bottwartal versammelt hatten. Unter der Führung des zum Hauptmann gewählten Bottwarer Ratsmitglieds und Wirtes Matern Feuerbach zogen die Neckartäler Haufen am 18. April zunächst neckarabwärts nach Lauffen, dann auf der anderen Seite wieder flußaufwärts bis Besigheim und Bietigheim und schwenkten dann gen Westen nach Horrheim und Vaihingen an der Enz (24. April). Inzwischen 8000 Mann stark geworden, fasste man den Entschluss, geradewegs auf die Landeshauptstadt loszuziehen. Die Regierung verließ rechtzeitig die Stadt, und nach einigen Verhandlungen konnten die Aufständischen am 25. April in Stuttgart einrücken. Drei Tage später ging es weiter, nun östlich ins Remstal, dann über den Schurwald ins Filstal und nach Kirchheim, wo für drei Tage Quartier bezogen wurde. Auf dem Marsch nach Tübingen, der die Aktion sinnvoll fortgesetzt hätte, traf die Nachricht vom Herannahen des Bundesheeres ein, worauf das Bauernheer nach Norden zurückwich. Von Degerloch ging es doch wieder nach Süden, nach Böblingen und nach Herrenberg, das im Verein mit den Bauern des Schwarzwälder Haufens am 9. Mai im Sturm genommen wurde. Nach erneutem Zurückweichen nach Sindelfingen wurde der vereinigte Schwarzwälder und Neckartäler Haufen von Truchseß Georg am 12. Mai bei Böblingen zur Schlacht gestellt und vernichtend geschlagen. Er hatte auf seinem Marsch etwa 190 km zurückgelegt. Damit waren die kriegerischen Auseinandersetzungen in unserem Raum beendet. Es folgte ein harsches Strafgericht. | ||||
Karte und Text wurden dem Folienordner „Landeskunde und Landesgeschichte im Landkreis Böblingen – Teil 1“ (Folie 3) entnommen. Der zweiteilige Folienordner, der sich auf den Historischen Atlas Baden-Württemberg, Stuttgart 1972-1988, bezieht, wurde 1998 vom Arbeitskreis Landeskunde und Landesgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum herausgegebenen. Folienordner und Historischer Atlas Baden-Württemberg sind im Böblinger Kreismedienzentrum verfügbar. Die beiden Folienordner können dort auch zum Preis von je 49 € erworben werden. Die vollständigen Textteile der Folienordner finden Sie auf den Internet-Seiten des Böblinger Kreismedienzentrums, dort unter Landeskunde. Diese Seite drucken |
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