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Die letzten Wölfe im Kreis Böblingen Quelle: Historische Blitzlichter aus dem Kreisarchiv Böblingen, Böblingen 2003Autorin: Dr. Helga Hager | ||||
Wenn heute im Kreis zur großen Jagd geblasen wird, dann sind zumeist die Wildschweine im Visier. Vor 150 Jahren waren es noch Wölfe, die mit beachtlichem Aufgebot bejagt wurden. Im "Jahr des Wolfes" lohnt ein Blick auf die letzten Vertreter dieser Spezies in unserer Gegend. Bild: Der letzte Wolf von Württemberg wurde 1847 bei Cleebronn getötet. Noch heute steht er ausgestopft im Stuttgarter Naturkundemuseum (Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart) - klicken Sie in das Bild, um es zu vergrößern Es war im Jahr 1847, als im alten Oberamt Böblingen mehrere Streifjagden auf Wölfe abgehalten wurden. Dabei gingen Schützen und Treiber in einer Linie vor und bildeten auf diese Weise eine breite Front; auch Hunde wurden vermutlich mitgeführt. Es müssen die letzten Wölfe in unserer Gegend gewesen sein. Denn Wölfe als Standwild1* waren in ganz Württemberg bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts verschwunden. Danach wurden nur noch selten einzelne Wölfe gemeldet. Als der letzte Wolf in Württemberg gilt bis heute jener aus dem Zabergäu, der 1847 bei Cleebronn oder Bönnigheim erlegt wurde.Ob die Wolfsjagd im Oberamt Böblingen erfolgreich verlief, lassen die Akten offen; ebenso den Grund für eine solch systematische Bejagung. War es ein Übergriff auf eine Schafherde? Oder spielten auch furchterregende Geschichten von "gefährlichen Räubern" und "scheußlichen Ungeheuern" eine Rolle, wie sie sich in ganz Deutschland um die letzten Wölfe rankten? Bild: Rotkäppchen und der Wolf (Aus: Württembergisches Sprachbüchlein, 1904) - klicken Sie in das Bild, um es zu vergrößern Kein anderes Tier hat die Phantasie der Menschen derart beschäftigt wie der Wolf. So existieren über ihn auch unzählige Mythen, Legenden und Märchen in aller Herren Länder. Je nach Kultur und Zeit tritt er in ganz unterschiedlichen Charakterisierungen und Rollen auf: Als Verkörperung des Bösen in der Bibel, aber auch als lebensspendende, säugende Wolfsmutter in der Sage von Romulus und Remus, als menschenfressende Bestie im Grimmschen Märchen Rotkäppchen, aber auch als ‚großer Pfadfinder' und Lehrer bei den Indianern Nordamerikas. Immer spiegelt sich darin auch das Verhältnis der Menschen zur Natur wider.
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Mit freundlicher Genehmigung der Autorin und des Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart Literaturhinweise: Dieter Röckel Die abenteuerliche Geschichte des letzten Wolfs im Odenwald & Letzte Wölfe in Deutschlands Regionen Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, Heidelberg ISBN 3-929295-53-9 2. Auflage 2000, 127 Seiten, mit zahlreichen s/w-Abbildungen, Farbfotos und Karten, Hardcover gebunden Erik Ziemen Der Wolf. Verhalten, Ökologie und Mythos Knesebeck GmbH & Co. Verlags KG München 1997 Unterrichtsmaterial für Lehrer: Wenn die Wölfe kommen Lektüre mit Arbeitsmaterial aus dem Klett-Verlag Im Dorf entstehen Unruhe, Angst und Feindseligkeit: Ein fremder Professor hat zu Forschungszwecken in der Nähe ein Freilandgehege für Wölfe angelegt. Nur Franz, der mit seinen Eltern am Rande des Dorfes lebt, ist von den ungezähmten Tieren fasziniert. In ihrem Wesen entdeckt er etwas von der Wildheit und der Ursprünglichkeit der Natur. Als die Dorfbewohner eine Treibjagd auf den Professor und seine Wölfe eröffnen, setzt Franz mit seinem Vater alles daran, die Tiere zu retten. Eine spannende Geschichte, leicht zu lesen, mit einem offenen Ende. Die unterschiedlichen Standpunkte können von den Schülern vertieft werden. Im Anhang gibt es dafür genug Lesematerial. Dazu Fragen zur Geschichte und Informationen zum Wolf. Arbeitsmaterial für Lehrer und Schüler zur projekt- und unterrichtsbegleitende Hilfe über das Thema Wolf gibt es auch bei Thoddys Wolf Kinderclub. Weitere Links zum Thema: zeitreise-bb: Schönaicher Wolfsjagd im Jahre 1845 http://www.natur-lexikon.com/Texte/sr/001/00001/sr00001.html http://www.wolves.de Diese Seite drucken |
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