zeitreise bb
Kreis Böblingen>>Heimatvertriebene>>Kirchliche Eingliederung

Die kirchliche Eingliederung der katholischen Vertriebenen im Kreis Böblingen

Quelle: Die Vertriebenen im Kreis Böblingen - hrsg. vom Bund der Vertriebenen (BdV) - Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände - Kreisverband Böblingen, Redaktion: Dr. Benno Kubin, Röhm Verlag, Sindelfingen, 1992

Autor: Dr. Benno Kubin

Bild rechts: In Sindelfingen entstand bereits 1929 eine katholische Notkirche in der Schadenwasenstraße. Dieses Provisorium wurde 1952 durch die Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit (Turm 1955) ersetzt.

Während es im Altkreis Böblingen nur die Gemeinde Dätzingen gab, in der historisch bedingt die Mehrheit der Einwohner der katholischen Kirche angehörte, und die übrigen Gemeinden fast rein evangelisch waren, war die Mehrzahl der Heimatvertriebenen, die nach 1945 im Kreis Böblingen Aufnahme fanden, katholisch. Bis 1945 gab es katholische Kirchen außer in Dätzingen nur in den Städten Böblingen, Sindelfingen und Herrenberg. In dem Teil des Altkreises Leonberg, der bei der Kreisreform dem Kreis Böblingen zugeteilt wurde, befanden sich katholische Gotteshäuser lediglich in Weil der Stadt. Die katholischen Christen genossen an den Sonn- und Feiertagen zunächst wohl Gastrecht in den evangelischen Kirchen, doch regte sich bald der Wunsch und entstand die Notwendigkeit, für die große Zahl der hereinströmenden Katholiken eigene Pfarrgemeinden zu errichten und vor allem eigene Kirchen zu bauen.

Bild links: Neben Aidlingen erhielt im Jahre 1950 auch die katholische Gemeinde in Waldenbuch mit St. Meinrad eine eigene Kirche. (Bild: Archiv der Kath. Kirchengemeinde Waldenbuch)

Über die damalige Lage schrieb der katholische Pfarrer von Ehningen und spätere Dekan Josef Pöss 1958 in der Festschrift des Bundes der Vertriebenen zum 10-jährigen Jubiläum „Wille zum Leben“.

Es folgt eine Aufzählung der im heutigen katholischen Dekanat Böblingen, das für den Landkreis zuständig ist, bisher errichteten Kirchen. Die Jahreszahlen in der Klammer geben das Jahr der Einweihung oder des Baus des Gotteshauses an.

Katholische Kirchen im Kreis Böblingen

Böblingen: St. Bonifatius (1900 geweiht)
  St. Klemens (1959)
  Mariä Verkündigung (1963)

Aidlingen:

Mariä Himmelfahrt

(ursprünglich an der Sonnenbergstraße, 1950 geweiht als erste katholische Kirche im Altkreis Böblingen nach dem 2. Weltkrieg, wegen baulicher Schäden 1989 durch einen Neubau an der Hauptstraße ersetzt)

Dachtel:

St. Fidelis

(1977)

Darmsheim:

Christkönig

(1952/1958)

St. Stephanus (1974)

Dätzingen:

St. Leonhard

(1812/13 erbaut und somit älteste katholische Kirche des Altkreises Böblingen)

Döffingen:

St. Johannes der Täufer

(1974)

Ehningen:

St. Elisabeth

(1957)

Gärtringen:

St. Michael

(1965)

Herrenberg:

St. Josef

(1933)

St. Martin (1971)

Gültstein:

Guter Hirte

(1968)

Höfingen:

St. Michael

(1966)

Holzgerlingen:

Zum Heiligsten Erlöser

(1954)

Hildrizhausen:

St. Franziskus

(1965)

Jettingen:

St. Maria Hilfe der Christen

(1956)

Nebringen:

Zum Kostbaren Blut

(1965)

Öschelbronn:

St. Stephan

(1953)

Kuppingen:

St. Antonius

(1958)

Nufringen:

St. Maria Königin des Friedens

(1983)

Leonberg:

St. Johannes Baptist

(1951/1975)

Warmbronn:

St. Franziskus

(1989)

Magstadt:

Zur Heiligen Familie

(1953)

Maichingen:

St. Anna

(1955)

Renningen:

St. Bonifatius

(1955)

Malmsheim:

St. Martin

(1963)

Rutesheim:

St. Raphael

(1962)

Schönaich:

Heiligkreuz-Kirche

(1959)

Sindelfingen:

Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

(1929/1952)

St. Josef der Arbeiter (1960)

Auferstehung Christi (1969)

St. Paulus (1970)

St. Maria Königin des Friedens (1972)

St. Franziskus (1974)

Waldenbuch:

St. Meinrad

(geweiht 1950 wie die Kirche in Aidlingen)

St. Martinus (1978)

Steinenbronn:

Heilig-Geist-Kirche

(1964)

Weil der Stadt:

St. Peter und Paul

(in ihren Anfängen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, wiederholt umgebaut und renoviert, zuletzt 1976 - 1989)

Spitalkapelle (1364)

Heiligkreuzkapelle (1554)

Michaelskapelle (1537) und

Wendelinskapelle (15. Jahrhundert)

Merklingen:

Maria Königin

(1958)

Weil i. Schönbuch:

St. Johannes Baptist

(1962)

Weissach:

St. Clemens Maria Hofbauer

(1954)
Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des BdV-Kreisverbands Böblingen.

Literaturhinweis:
Kirchen im Landkreis Böblingen. Hrsg.: Ev. Kreisbildungswerk und Kath. Bildungswerk, Kreis Böblingen, Redaktion: Dr. Fritz Heimberger, Verlag Schnell & Steiner, München-Zürich, 1990.

Diese Seite drucken
Zum Seitenanfang

www.zeitreise-bb.de