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Die Mundart von Steinenbronn Quelle: Die Flurnamen von Steinenbronn. Gesammelt und bearbeitet von Paul E. Schwarz, hrsg. von der Gemeinde Steinenbronn, Böblingen 1978 (Veröffentlichungen des Heimatgeschichtsvereins für Schönbuch und Gäu e. V., Bd. 13), S. 5 - 6Autor: Paul E. Schwarz | ||||||||
Die Mundart von Steinenbronn ist durch die Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg und den Einfluss des städtischen oder sogenannten „Honoratioren-Schwäbisch“, wie es in der nahen Landeshauptstadt und in der Kreisstadt Böblingen gesprochen wird, mehr und mehr verdrängt worden. Schon die heutige Schuljugend spricht allgemein diese „gehobenere“ oder „feinere“ Mundart. Die nächste Generation wird daher unsere heutige, für Steinenbronn typische Mundart nicht mehr so sprechen können und zum Teil nicht einmal mehr ganz verstehen.
Mundartinsel Steinenbronn Im schwäbisch-alamannischen Mundarttraum liegt Steinenbronn etwa mitten im rein- oder vollschwäbischen Bereich. Diese Mundart hat sich außerhalb sprachgesetzlicher Grundsätze entwickelt und z. T. über die Jahrhunderte hinweg ihre Eigenständigkeit bewahrt. Dies ist deshalb besonders auffallend, aber auch verständlich, weil der Ort als „Wäldlerdorf“ durch die ihn umgebenden Wälder und die abschließenden Täler des Sulzbachs, der Aich und des Reichenbachs auch in seiner kulturellen Entwicklung äußeren Einflüssen nicht so stark ausgesetzt war wie die Nachbargemeinden. Deshalb unterscheidet sich die Steinenbronner Mundart in einigen Feinheiten deutlich von allen anderen umliegenden Gemeinden. Es scheint, dass sich hier eine Art Mundartinsel gebildet hat, die sich in einer besonders breiten Aussprache der Selbstlaute, vor allem aber das a in Umlauten dokumentiert. Hier einige Aussprachebeispiele:
Unbetonte Endungen, insbesondere Beugungsendungen, werden mit der Klangfarbe der dumpfen, unreinen Zwischenlaute zwischen e und a vom geschlossenen e bis zum offenen a gesprochen. Dabei werden die Endungen -in zu -e, z.B. „Binderin“ = „Bendêre“, die Endung -en zu -â, z.B. „singen“ = „sengâ". Soweit Beugungsendungen mit den Stammlauten verschmelzen, werden sie als offenes a gesprochen: „gegeben“ - in Steinenbronn „gea“, in der Umgebung „geâ“ oder „geê“. Der Umlautvokal ö wird hier überhaupt nicht gesprochen. Die nasale oder genäselte Form der Vokale kommt in Steinenbronn höchst selten vor. Auch darin liegt übrigens ein feiner Unterschied zur Aussprache der Nachbarorte und ein Ausdruck der Härte und Ungeschliffenheit dieser Mundart. ... | ||||||||
Der Text wurde gekürzt.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Heimatgeschichtsvereins für Schönbuch und Gäu e. V. Eine für Steinenbronn typische mundartliche Eigenart sind die Ortsbestimmungen. In seinem Aufsatz „Nuff ond na – Ortsbestimmungen in der Steinenbronner Mundart“ stellte Paul E. Schwarz einige besonders prägnante Beispiele zusammen. Gemeinde Steinenbronn Diese Seite drucken |
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