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Die Sägemühle Weil der Stadt
Quelle: „Die Würm - im Fluss der Zeit“, CD-ROM, Johannes-Kepler-Gymnasium Weil der StadtAutoren: Film AG des Johannes-Kepler-Gymnasiums Weil der Stadt
Bild rechts: Der heutige Biergarten „Säge“. (Foto: Klaus Philippscheck)
Jeder Weil der Städter kennt die „Säge“, den Biergarten, an der Würm Richtung Schafhausen gelegen. Dieser Biergarten existierte schon Anfang des 20. Jahrhunderts, als die ehemalige Sägemühle noch in Betrieb war. Große Holzstämme, zum Teil aus dem Schönbuch, wurden von der Würm in das Gebäude des Sägwerks transportiert, wo sie von einem durch die Wasserkraft der Würm angetriebenen Sägegatter zu handlichen Brettern zersägt wurden.
Bild links: Historische Aufnahme der Sägemühle von ca. 1920. (Bild: Familie Dürr, Weil der Stadt) - Klicken Sie in das Bild, um es zu vergrößern
Ebenfalls Teil des Besitzes der Sägmühle war neben dem Sägewerk ein Badehaus, welches von der Bevölkerung in Anspruch genommen wurde.Der Einschnitt für die Sägemühle kam 1929, als das ganze Wohnhaus mitsamt dem Sägewerk abgebrannt ist. Der damalige Besitzer war zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in Geldnöten, da das Geschäft nicht mehr allzu gut lief. Die Brandstiftung, mit der er wohl einen Versicherungsbetrug beabsichtigte, wurde ihm später nachgewiesen und brachte ihn hinter Gitter.
Bild rechts: Die „Säge“ im Hintergrund links, vom Maisenbachweiher im Würmtal aus gesehen. (Foto: Klaus Philippscheck)
Nach dem Brand wurde nur das Wohngebäude wieder aufgebaut, die Arbeit im Sägewerk hätte sich nicht mehr gelohnt. Allein das Wasserrad, welches von Hand gedreht werden konnte, ist noch mehrere Jahre stehen geblieben. Erst als ein Jugendlicher aus Stuttgart sich daran verletzt hatte, wurde es abgebaut, und die Säge wurde zum Biergarten, wie wir ihn heute kennen, weit weg vom verlegten Fluss.
Klicken Sie hier für einen kleinen Ausschnitt aus der Filmreihe „Der Letzte seines Standes“, der sich mit der Arbeit in einer Sägemühle beschäftigt. Der eindrucksvolle Film über den 91-jährigen Sägemeister Johann Piazzi kann im Kreismedienzentrum Böblingen ausgeliehen werden.
Wir danken der Film-AG des JKG Weil der Stadt für die Überlassung des Textes und der Familie Dürr, Weil der Stadt, für die Überlassung des historischen Fotos.
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